Bluthochdruck
Damit das Blut alle Organe und auch die kleinsten Kapillargefäße erreichen und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen kann, muss es mit Druck aus dem Herzen gepumpt werden. Immer dann, wenn sich das Herz zusammenzieht, drückt das Herz Blut in die Arterien und der Blutdruck steigt.
Somit wird als Blutdruck der physikalische Druck in den Blutgefäßen und Herzhöhlen bezeichnet. Gemessen wird der Blutdruck meist mit einer Manschette, die wir um den Oberarm legen und langsam mittels einer kleinen Pumpe auf einen höheren als den erwarteten höheren Druck pumpen. Während der Druck in der Manschette langsam erniedrigt wird, wurde früher mit Hilfe eines Stethoskops die Schlagader in der Ellenbeuge abgehört. Das erste Auftreten von Geräuschen bezeichnet den oberen Blutdruckwert, beim Verschwinden dieser Geräusche haben wir den unteren Wert bestimmt. Heute übernimmt diese Arbeit die Elektronik, die den oberen und unteren Triggerpunkt mittels Sensoren messen und als den oberen und unteren Blutdruckwert auf dem Display anzeigen. Nebenbei erhalten wir auch noch die Pulsfrequenz als Messwert. Der obere Blutdruckwert wird als der systolische, und der untere Blutdruckwert als der diastolische Blutdruck bezeichnet. Der systolische Blutdruck wird durch den Auswurf aus dem Herzen verursacht und ist am höchsten, wenn sich das Herz maximal zusammengezogen hat. Danach erschlafft das Herz und der Blutdruck sinkt auf den niedrigsten Wert ab. Dieser niedrigste Wert wird als der diastolische Blutdruck bezeichnet, er entspricht dem minimalen Druck auf den Arterien, bis das Herz erneut schlägt. Damit wird deutlich, warum bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte angegeben werden (z.B. 120 / 80).
Außer im Kindesalter gilt ein Blutdruck in der Ruhephase von 120 / 80 bis 130 / 85 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) als normal. Liegt jedoch der Blutdruck in Ruhe häufiger über 140 / 90 mmHg, so besteht ein behandlungsbedürftiger Bluthochdruck, der von den Ärzten auch als Hypertonie bezeichnet wird.
Der Bluthochdruck ruft nur bei höheren Werten charakteristische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und Atemnot in Ruhe hervor. Dies ist jedoch ein wichtiger Risikofaktor für die frühzeitige Entwicklung einer Arteriosklerose und möglichen schweren Folgekrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen.
Ein erhöhter Blutdruck lässt sich oft schon durch Gewichtsreduktion, dem Verzicht auf das Rauchen, durch die Einnahme von weniger Salz, Kaffee und Alkohol auf ein normales Maß senken. Auch übermäßiger Stress kann Bluthochdruck verursachen. Besonders regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv auf das Körpergewicht, die Kondition und damit auch auf den Blutdruck aus. Erst wenn diese Maßnahmen wirklich nicht ausreichen, erst dann sollte der Bluthochdruck durch Medikamente auf eine akzeptable Höhe gesenkt werden.
Bluthochdruck durch Wassermangel
Die Blutgefäße sind so beschaffen, dass sie sich auf die Schwankungen der Blutmenge und die Bedürfnisse des Gewebes, das sie versorgen, einstellen können. Die Blutgefäße verfügen über winzige Löcher oder Hohlräume, die sich öffnen und schließen können, um die Blutmenge zu regulieren. Wenn unser Körper Wasser verliert bzw. wenn wir zu wenig Wasser aufnehmen, dann werden 66% des benötigten Wassers aus den Zellen herausgezogen, 26% aus dem extrazellulären Milieu und 8% aus dem Blut. Die Blutgefäße des Kreislaufsystems passen sich diesem Verlust von 8% an, indem sie ihren Querschnitt verringern: Zuerst machen die peripheren Kapillaren dicht, danach verringern auch die größeren Gefäße ihren Querschnitt, damit die Blutgefäße gefüllt bleiben.
Dadurch kommt es zu einem messbaren Anstieg des Druckes in den Arterien. Es kommt zur Hypertension bzw. Bluthochdruck
Worauf wir bei der Blutdruckmessung achten sollten:
- Messen Sie Ihren Blutdruck immer zu gleichen Tageszeiten und immer am gleichen Arm, um eine Vergleichbarkeit der Messwerte zu gewährleisten.
- Vor der Messung ca. 3 – 5 Minuten im Sitzen entspannen, damit wir körperlich und seelisch zur Ruhe kommen.
- Die Blutdruckmessstelle sollte während der Messung etwa in Höhe des Herzens gehalten werden.
- Warten Sie fünf Minuten, bevor Sie eine Wiederholungsmessung durchführen.
- Notieren Sie alle Messwerte in einem Blutdruckpass oder einer Blutdrucktabelle.
Messung des Bludruckes
Zusammenfassung der Faktoren, die den Blutdruck beeinflussen
- Rauchen
- Übergewicht
- Alter
- Vererbung
- Salzkonsum
- Lebensstil und Verhaltensweisen (Bewegung und Sport)
- Alkohol
- Kaffee
- Stress
- Wassermangel
Tabelle zur Klassifikation von Blutdruckwerten
Bereich |
Systole |
Diastole |
Maßnahme |
Hypotonie |
< 105 |
< 60 |
Kontrolle beim Arzt |
Normalbereich |
105 – 140 |
60 – 90 |
Selbstkontrolle |
Grenzwerthypertonie |
140 – 160 |
90 – 95 |
Kontrolle beim Arzt |
Milde Hypertonie |
> 160 |
95 – 105 |
Konsultation Ihres Arztes |
Mittelschwere Hypertonie |
> 160 |
105 – 115 |
Konsultation Ihres Arztes |
Schwere Hypertonie |
> 160 |
> 115 |
Konsultation Ihres Arztes |
Quellen:
BERTELMANN LEXITHEK Gesundheit Praxiswissen
http://www.herz.hexal.de/erkrankungen/bluthochdruck/
Gebrauchsanweisung des SANITAS Blutdruckcomputer SBM 10
Dr. med. F. Batmanghelidj: Sie sind nicht krank, Sie sind durstig!